Erstveröffentlichung des Beitrags: 02.04.2019

Dieser Artikel stellt Teil 2 unseres Road-Trips dar, auf dem Sven mich mit Fragen löchert, damit Du mich und uns ein wenig besser kennenlernen kannst. Im ersten Teil haben wir uns vor allem über meinen Lebens- und Ausbildungsweg unterhalten. Wenn Du Dich dafür interessierst und den ersten Artikel noch nicht gelesen hast, kannst Du das gerne noch nachholen.

Beide Artikel kannst Du Dir alternativ auch auf YouTube als Video ansehen:

Vertriebstrainer on the Road – Teil 1

Vertriebstrainer on the Road – Teil 2

 

Hier gehts zum Vertriebsblog Beitrag zu Teil 1: Vertriebstrainer on the Road (Teil 1)

Was sind Deine persönlichen Stärken und Potentiale?

Ich denke meine größte persönliche Stärke ist der Draht, den ich zu anderen Menschen habe. Ich bin gut darin Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, und ich habe keine Angst davor andere Menschen anzusprechen. Das Gefühl, dass jemand mir so fremd ist, dass ich ihn nicht ansprechen würde, kenne ich nicht.

Ich verstehe allerdings auch, dass es Menschen wichtig ist, was andere über sie denken. Das geht ja mit einfachen Sachen los, wie zum Beispiel: was denkt die andere Person jetzt, wenn ich die Party schon vor 12 Uhr verlasse, um ins Bett zu gehen? Natürlich wollen wir alle gemocht werden, aber ich bin inzwischen an einem Punkt, an dem ich glaube keine Maske mehr tragen zu müssen. Denn es wird immer Menschen geben, die mich so gut finden, wie ich bin – und der Rest findet jemand anderen, den sie gut finden können.

Im Vertrieb kann dieses jedem-gefallen-wollen-Verhalten aber auch schnell dazu führen, dass man den Blick für die wesentlichen Zahlen verliert. Ich muss auch sagen, dass ich viele meiner Stärken oft leichter im Beruf einsetzen kann als im Privaten. Zuhause lässt man Dinge ja auch gerne mal etwas außer Kontrolle geraten, um die gemeinsame Zeit mit der Familie zu genießen. Daher würde ich sagen, dass ich mich in Hinsicht auf Fokus, Ziele im Blick behalten und zeitlich strukturiertes Arbeiten sicher noch entwickeln könnte.

Das ist aber auch alles eine Typ-Frage. Sven hat schon erkannt, dass ich ein initiativer Typ bin. Das bedeutet, dass ich extrovertiert bin mit starkem Fokus auf Menschen und Umfeld. Dazu kannst Du gerne auch meine Serie zu den verschiedenen Kundentypen nach dem DISG-Modell lesen bzw. anschauen.

 

Wie bist Du Verkaufstrainer geworden?

Definitiv habe ich mir derartige Fragen gestellt. Dabei ging es nicht um fachliche Lücken oder so, aber wenn ein älterer Mensch mit vielen Jahren Vertriebserfahrung im Seminar sitzt, kann man sich schon einmal fragen, ob man da mit 27 Jahren wohl überhaupt ernst genommen wird. Teilweise haben Teilnehmer tatsächlich die Einstellung und äußern die Kritik: „Ich habe mehr Erfahrung im Vertrieb, als Du Lebenserfahrung hast. Was willst Du mir hier beibringen?“

Das klingt erst einmal witzig, doch als junger Trainer damals war das meine größte Sorge. Du musst Dich da einfach auf Deine Stärken konzentrieren und Dir vor Augen führen, welche Erfolge Du selbst am Telefon vorweisen kannst. Lange Erfahrung heißt nicht gleich mehr Erfolg – hohe Quantität bedeutet nicht gleich hohe Qualität.

Ich habe aber auch eine Geschichte, die zeigt, wie einfach es ist, sich selbst Sicherheit zu geben. Normalerweise ist der Prozess in dem Unternehmen so, dass Du ein Jahr lang erst einmal nur telefonierst und akquirierst. Aber bei mir war es so, dass ich bereits im zweiten Monat mal einen halben Tag mit im Einsatz war und nach diesem zweiten Monat hatte ich bereits meinen ersten eigenen Auftrag. Das Training war in einem Unternehmen mit ca. 50-60 Mitarbeitern in Bremen.

Meine eigentliche Reifeprüfung hatte ich dann aber einige Wochen später erst. Da hatte ich ein Messe Training vor 30 gestandenen Verkäufern in der Hotelgastronomie Branche. Da habe ich mir oft die Frage gestellt, ob ich den Ansprüchen der Teilnehmer wohl genüge. Aber auch hier hatte ich ein gutes Feedback und dass jeder seine eignen Ideen und Perspektiven eingebracht hat, war letztendlich für die gesamte Gruppe nutzbringend. Gute Vorbereitung zahlt sich aus und manchmal sind Äußerlichkeiten, wie ein teures Auto oder ein schicker Anzug am Ende ausschlaggebend.

 

Was war bisher Dein bestes Training?

Das beste Seminar festzulegen, das ich je gemacht habe, fällt mir sehr schwer. Denn oft sitze ich wie jetzt im Auto, lasse Seminare revue passieren und findet immer wieder Dinge, die ich noch verbessern kann. Das heißt, dass die Trainings ohnehin jedes Mal ein noch bisschen besser werden, zumindest von meiner professionellen Seite her. Man lernt ja nie aus.

Wenn wir aber über den emotionalen Aspekt sprechen, fällt mir eine Seminar-Teilnehmerin ein, die mir vor kurzem ein sehr berührendes Feedback über eines meiner Telefon-Akquise Seminare gegeben hat. Sie sagte zu mir, dass sie das Telefon als Weg zum Kunden eigentlich schon längst aufgegeben hat und gar nicht mehr telefonieren wollte. Sie hatte sich für den nächsten Tag einen Urlaubstag eingetragen und auf einen Tag ohne Arbeit gefreut. Aber nach dem Seminar kam sie zu mir und sagte, dass wir ihr neuen Mut und neue Motivation gegeben haben und dass sie am nächsten Tag doch zur Arbeit erscheinen und den ganzen Tag telefonieren wollte, um das neu Erlernte gleich anzuwenden.

Das hat mir wirklich das Herz erwärmt und ich denke, dass es auf diese spezielle Art ein sehr gutes Seminar war. Denn ich liebe es, wenn ich wirklich einen Unterschied im Leben eines anderen Menschen machen kann. So wie bei dieser Teilnehmerin.

 

Was war bisher Dein schlechtestes Training?

Ich würde sagen, das unbefriedigendste Training hatte ich in Ost-Berlin bei einer großen Versicherungsgesellschaft. Im Vorfeld hatten wir dort gemeinsam die Themen und Ziele für das Training definiert und alles abgesprochen. Bis hierhin war alles sehr angenehm. Doch plötzlich hieß es gegen Mittag dann schon, dass all die von mir vermittelten Methoden bereits angewendet würden, dass nichts davon funktioniere und dass das Unternehmen ohnehin schon perfekt arbeite.

Diese Unzufriedenheit konnte ich den Tag über kaum noch auffangen und fast ein Drittel der Teilnehmer hatte sich am Nachmittag bereits verabschiedet und ist lieber an der Spree spazieren gegangen, als das Training mit mir zu Ende zu führen. Der Rest war jedoch sehr unterstützend und hat weitergearbeitet.

Von der Person, die mich gebucht hatte, gab es am Ende auch eine Beschwerde über mich. Wir haben für den Tag keine Kosten in irgendeiner Form berechnet. Trotzdem habe ich die Erkenntnis mitgenommen, dass es 50% der Teilnehmer gefallen hat und der Rest war einfach der Meinung, dass sie ohnehin schon über allem stehen. Da kann man nichts machen.

Rückblickend würde ich heute eine andere Beziehung zu den Teilnehmern aufbauen und dann wäre der Tag vielleicht anders gelaufen. Doch mit meinem damaligen Kenntnisstand ist dieses Seminar als das schlechteste meiner bisherigen Laufbahn in Erinnerung geblieben.

 

Wie kam es zur Gründung von RWtrainings?

Der Trainer, für den ich damals gearbeitet habe, hat an einen bestimmten Punkt die strategische Entscheidung getroffen, dass wir nun mehr ins B2C-Geschäft gehen – also Business to Consumer. Doch ich habe mich selbst mehr im B2B (Business to Business) Bereich gesehen. In diesem Bereich bin ich groß geworden und hier habe ich meine Leidenschaft gefunden.

Diese strategische Änderung kam für mich sehr plötzlich und spontan. In derselben Zeit habe ich damals auch meine Beziehung beendet und bin von Düsseldorf nach Dortmund gezogen. Das heißt, für mich kamen an diesem Punkt einige grundlegende Veränderungen zusammen und ich habe mich gefragt, wie es für mich jetzt weitergehen soll.

Anstatt aber dann zuhause in das größte Kissen zu heulen, das ich finden konnte, habe ich mir Gedanken darum gemacht, wie ich mit dieser Situation umgehen kann. Der Aufbau meines Unternehmens begann dann damit, dass ich bei einem großen Elektronik Discounter einen Laptop gekauft habe. Denn mein Arbeitslaptop wurde mir bis dahin von der Firma gestellt. Das war die vorerst wichtigste Anschaffung denn ich wusste, ich brauche:

  • eine Webseite,
  • ein paar Social Media Kanäle,
  • Leistungs- und Angebotsbeschreibungen,

und vieles mehr. Kurzum – ich brauchte ein Laptop! Die Entscheidung zur Selbständigkeit fiel dann quasi genauso spontan wie die Veränderung in der Firma für mich kam. Ich habe mehr oder weniger direkt die ersten Menschen angerufen, die mir dabei helfen konnten und eine kleine Party in meiner Wohnung am Phoenix-See veranstaltet, auf der meine Freunde und ich dann im Laufe des Abends auf den Unternehmensnamen RWtrainings kamen.

 

Schlusswort

Ich hoffe Du hast diese Fragerunde genossen und nun ein klareres Bild von mir, meinem Unternehmen und unserer Arbeit. Wenn noch Fragen offen sind, stelle sie unbedingt in den Kommentaren! Und wenn Du ebenfalls Hilfe in Deiner persönlichen Weiterentwicklung brauchst, dann scheue Dich nicht, uns unter office@rw-trainings.de eine E-Mail zu schreiben oder uns einfach anzurufen.

 

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